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Spielgemeinschaft unterhalb der Burgruinen

 Vorstand der HSG Plesse-Hardenberg: Walter Herale, Dietmar Böning-Grebe, André Woop, Holger Lapschies, Sven Frenzel und Gustav-Eckhard Rohmann (v. links). Mischke



05.03.08 • HSG Plesse-Hardenberg: Handballer bündeln ihre Kräfte / Nur ein Jahr Vorbereitungszeit 

Zwei etablierte Spielgemeinschaften verschwinden zum Saisonende von der Handball-Landkarte. Für sie tritt in der Spielzeit 2008/09 die HSG Plesse-Hardenberg an. Am 22. Februar haben die HSG Plesse und die HSG Nörten-Angerstein die Verträge für eine Spielgemeinschaft unterzeichnet. Zuvor hatten alle betroffenen Vereine ihre Zustimmung zu dieser Fusion gegeben.

von Kathrin Lienig

Eine Woche nach dem Gewinn der Handball-Weltmeisterschaft im Februar 2007 gab es eine erste Zusammenkunft der Verantwortlichen beider Spielgemeinschaften. „Als ich von dort nach Hause gefahren bin, hatte ich ein gutes Gefühl“, erzählte Gustav-Eckhard Rohmann, Vorsitzender der neu gegründeten HSG Plesse-Hardenberg, anlässlich eines Pressegespräches. Seitdem gab es viele Zusammenkünfte, Absprachen und Planungen.

Schon in der noch laufenden Saison gibt es Kooperationen im Jugend- und Damenbereich. Die Spielgemeinschaften halfen sich dort aus, wo es bei der anderen jeweils haperte. Ziel der neuen HSG ist es, vor allem den Jugendspielern eine bessere Perspektive zu bieten. Die HSG Plesse legte ihre gute Nachwuchsarbeit in die Waagschale, der Nachbar aus dem Kreis Northeim seine höher spielenden Erwachsenenteams.

Das fertige Konzept der HSG Plesse-Hardenberg (Rohmann: „Wir sind von Burgen umgeben, und diese sollten sich im Namen wiederfinden“) wurde dann in einzelnen Versammlungen den Mitgliedern der Stammvereine Bovender SV, SV Eddigehausen, Tuspo Jahn Reyershausen, TSV Angerstein und SSV Nörten-Hardenberg vorgelegt. Diese stimmten zu, so dass am 22. Februar der Fusionsvertrag unterschrieben werden konnte. Danach wurde ein Vorstand gewählt. Dem Vorsitzenden Rohmann stehen drei Stellvertreter mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten zur Seite: Sven Frenzel (Leistungssport), Walter Herale (Breitensport) und Holger Lapschies (Finanzen). André Woop organisiert den Frauenhandball, Dietmar Böning-Grebe koordiniert die vereinsinterne Trainerausbildung und den Jugendbereich. „Für viele Vereine ist es nicht mehr möglich, Kinder leistungs- und altersgerecht einzusetzen. Wir wollen ein qualifiziertes Training bieten, für das die Kinder nicht ewig lange Anfahrten in Kauf nehmen müssen. Das geht bei den schulischen Anforderungen auch gar nicht mehr“, weiß der zweifache Familienvater.

Mittelfristig Oberliga

Die HSG Plesse-Hardenberg sieht sich in der Mitte der Region Süd-Niedersachsen. Abwanderungen von talentierten Spielern in Richtung HG Rosdorf-Grone oder HSG Northeim soll durch ein entsprechendes Angebot entgegengearbeitet werden. „Wir denken nicht kurzfristig. Unser Einzugsgebiet ist groß, wir sind auch für andere Vereine noch offen“, sagt Frenzel, der mittelfristig eine Herrenmannschaft in der Oberliga sehen möchte. Dass diese zurzeit um den Verbandsliga-Klassenverbleib kämpft, ist für die Verantwortlichen zweitrangig (Frenzel: „Ein Abstieg wäre schade, aber kein Beinbruch“), schließlich sei diese Zielsetzung für die nächsten fünf Jahre ausgelegt. „Wir wollen mit sportlichen Zielen Zeichen setzen. Dafür sind wir gut genug aufgestellt“, so Rohmann.

Für die kommende Spielzeit werden 15 Jugendmannschaften gemeldet, jede Altersklasse ist bei den Mädchen und Jungen mindestens einfach besetzt, die D-Juniorinnen stellen sogar drei Teams. Außerdem werden vier Herren- und zwei Damenmannschaften starten. Das „Quellbecken Minibereich“ (Rohmann) soll nach Möglichkeit Kinder in den einzelnen Orten angeboten werden. Als großen Vorteil sehen die Vorstandsmitglieder die Tatsache, dass sie gleich zwei große Sporthallen, nämlich in Bovenden und Nörten-Hardenberg, nutzen können. Wie die Heimspiele aufgeteilt werden, stehe noch nicht fest. 

Göttinger Tageblatt
 

Nur Gewinner 

05.03.08 • Handball-Fusion: Feindliche Übernahmen sind in der Wirtschaft üblich. Auch bei der Fusion der HSG Plesse mit der HSG Nörten-Angerstein werden Synergie-Effekte genutzt – allerdings mit Vorteilen für beide Seiten. Die eine bringt gute Jugendarbeit mit, die andere ambitionierte Erwachsenenteams. Und beide stellen engagierte Vorstandsmitglieder, die nach jahrelanger Arbeit in einer Spielgemeinschaft längst ihre Vereinsbrillen abgesetzt haben. Sie wollen ihren Sport auf eine breite Basis stellen, den Jugendlichen Perspektiven vor Ort bieten – eben das Know-How (um im Wirtschaftsjargon zu bleiben) in den eigenen Reihen behalten. Aber auch eine (sport-)politische Dimension hat diese Entscheidung. Da fusionieren fünf Vereine aus zwei Landkreisen, für die früher eigenständige Fachverbände zuständig waren. Berührungspunkte hat es deshalb nicht gegeben. Erst mit der Gründung der Handball-Region Süd-Niedersachsen (zu der Clubs aus den Kreisen Göttingen, Northeim und Osterode gehören) wurde so eine Fusion möglich.

Gewinner sind die Sportler, für die sich die Infrastruktur – mit zwei großen Hallen – verbessern wird. Gewinner sind aber auch Handballfreunde, die in der kommenden Saison jedes Wochenende zahlreiche Heimspiele sehen werden. Wenn dann – wie mittelfristig angestrebt – aus der vorhandenen Quantität auch noch eine größere Qualität wird, sollte das Konzept – oder wieder wirtschaftlich formuliert: eine typische Win-Win-Strategie – der Burgen-Spielgemeinschaft voll aufgehen.


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